Deponie Stockstadt
Ort:
Stockstadt
Auftraggeber:
Landkreis Aschaffenburg
Errichtung Schwachgasanlage und Gasmotor
Planung und Projektüberwachung LPH 1-9: Errichtung Gasmotor und Schwachgasanlage

Deponie Stockstadt

Errichtung Schwachgasanlage und Gasmotor

Die Deponie Stockstadt wurde von 1981 bis 1999 mit ca. 1.400.000 m3 organikhaltigen Siedlungsabfällen verfüllt. Die rückläufigen Deponiegasmengen und Methankonzentrationen sowie die veraltete Anlagentechnik ließen mittelfristig einen Dauerbetrieb der bestehenden Gasmotoren und der Hochtemperaturfackel nicht mehr zu. Um eine flächendeckende Entgasung an der ehemaligen Hausmülldeponie langfristig sicher zu stellen wurde die veraltete Anlagentechnik auf den Stand der Technik gebracht, um verwertbare Gaskonzentrationen weiter zu verstromen und behandlungsbedürftige Deponiegase langfristig sicher zu entsorgen. Die Gaserfassung wurde im Rahmen eines vorangegangenen Projektes bereits saniert.

Die Maßnahme umfasste den Neubau eines Gasmotors mit einer elektrischen Leistung von ca. 80 kW und einer Schwachgasanlage mit einer Anlagenleistung von ca. 250 kW. Die beiden Systeme der Gasverwertung bzw. Gasbehandlung wurden im Gesamtsystem unabhängig voneinander ausgeführt. Diese Anlagenkonfiguration sorgt für die nötige Redundanz, ermöglicht einen unabhängigen Parallelbetrieb und erleichtert den späteren Rückbau des Gasmotors.

Machbarkeitsstudie zur Oberflächenabdichtung und Nachnutzung

Der Landkreis Aschaffenburg plant als Eigentümer und Betreiber der Kreismülldeponie Stockstadt, das Deponiegelände zukünftig einer realisierbaren und den Anforderungen des Landkreises entsprechenden Nachnutzung zuzuführen. In Anbetracht der auf der Kreismülldeponie zur Verfügung stehenden Flächen und der verkehrstechnisch günstigen Lage bietet das Deponiegelände diesbezüglich vielfältige Möglichkeiten. Seit der Stilllegung der Deponie im Jahr 2005 sind die beiden Deponieabschnitte 2 und 3 vollständig durch eine temporäre Oberflächenabdichtung abgedeckt. Eine endgültige Oberflächenabdichtung gemäß den Anforderungen der Deponieverordnung ist noch ausstehend und soll unter Berücksichtigung einer möglichen Nachnutzung aufgebracht werden.

 

Die COPLAN AG wurde mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt, in deren Rahmen mögliche Nachnutzungsformen für das Deponiegelände untersucht sowie verschiedene Varianten für eine endgültige Oberflächenabdichtung der Deponieabschnitt 2 und 3 erarbeitet wurden. Im Zuge der Machbarkeitsstudie wurden zunächst sowohl die technischen als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen möglicher Nachnutzungen identifiziert und beschrieben. Als zentraler Bestandteil der Machbarkeitsstudie wurde insbesondere die Eignung der Deponie Stockstadt als Standort eines den Anforderungen des Landkreises entsprechenden Abfallwirtschaftszentrums untersucht.

In diesem Zusammenhang wurde die Errichtung verschiedener abfallwirtschaftlicher Einrichtungen, wie unter anderem eines Recyclinghofs, einer Grünabfallkompostierung, einer Rest-müllumladestation und einer Bioabfallvergärungsanlage, auf dem Deponiegelände betrachtet. Zusätzlich zur abfallwirtschaftlichen Nachnutzung wurden weitere Möglichkeiten wie beispielsweise die Nutzung regenerativer Energieformen im Zuge der Errichtung von PV-Anlagen, einer Kurzumtriebsplantagen oder von Windkraftanlagen auf dem Deponiegelände beschrieben.

In Abhängigkeit möglicher Nachnutzungsformen wurden des Weiteren verschiedene Varianten für das Oberflächenabdichtungssystem erarbeitet und beschrieben. Anhand eines Variantenvergleichs wurden die Vor- und Nachteile sowie mögliche Risiken aufgezeigt und bewertet. Zusammenfassend wurde ein Konzeptvorschlag für die Nachnutzung der Deponieoberfläche und das in diesem Zusammenhang gewählte Oberflächenabdichtungssystem erarbeitet und in Lageplänen sowie einem 3D-Modell räumlich dargestellt. Außerdem wurde ein Fahrplan für die weitere Vorgehensweise zur Umsetzung des Vorhabens erstellt sowie eine erste Einschätzung zur Umweltverträglichkeit des Vorhabens getroffen.