Oberflächenabdichtung und Absicherung
Die Hausmüll-, Industrie und Bauschuttdeponie in Weiden ist eine Deponie der Klasse I und II und erstreckt sich auf eine Fläche von 18 Hektar. Die Lage, angrenzend an ein Wohngebiet und eine örtliche Trinkwasserproduktion, macht die Fläche zu einem ungewöhnlichen Standort für die Deponie.
Für den Bau dieser Deponie hat die COPLAN AG eine alternative Oberflächenabdichtung in Form einer Wasserhaushaltsschicht mit sukzessiver Vegetationsentwicklung zum Deponiewald, einer Dränschicht und Geomembranen verwendet. Kern dieses Systems ist die qualifizierte Wasserausgleichsschicht mit Bewaldung als Langzeit-Schutz.
Eine Besonderheit des Projekts war die Strauchvegetation und Bewaldung (Deponie Wald), die Gasgewinnung mit teilweise aktiver Entlüftung und teilweise Methan-Oxidation in Form eines Passiv-Entlüftungsfensters in der Rekuschicht. Zusätzlich dient die Deponie als Pilotprojekt für eine Wasserausgleichsschicht und zudem wurde eine hydrologische Modell Berechnung mit dem System DESI durchgeführt. Die Deponie ist „das größte Lysimeter der Welt“ mit einer kompletten Erfassung der Regenfall- und Wasserausgleichsdaten; zusätzlich erfolgt die gesamte Aufzeichnung automatisch.
Mit einer Gesamtbauzeit von nur sieben Monaten und Kosten von 49 € / m², war die 18 Hektar große Deponie günstiger als mit der ursprünglich geplanten TASI II Abdichtung.
Schwachgasanlage
Aufgrund der rückläufigen Deponiegasmengen war ein Dauerbetrieb der Gasbehandlungsanlage nicht mehr möglich. Eine permanente Absaugung des entstehenden Deponiegases ist jedoch erforderlich um Gasaustritte im Randbereich zu verhindern.
Zunächst wurden die zukünftig zu erwartenden Deponiegasmengen auf Basis einer angepassten Deponiegasprognose errechnet um als Grundlage der Dimensionierung zu dienen.
Im Rahmen einer Variantenuntersuchung wurden die für die prognostizierte Gasmenge in Frage kommenden Verfahrenstechniken der Gasbehandlung kritisch betrachtet und bewertet. Im Ergebnis fiel die Entscheidung auf einen klassischen Kohlenwasserkonverter mit dem Methankonzentrationen bis zu einem Minimalwert von 12 Vol.-% zuverlässig behandelt werden.
Die Anlage wurde in einer kompakten Containerbauweise ausgeführt wobei die Abgasaustrittshöhe gemäß den immissionsschutzrechtlichen Anforderungen bei 10m liegt.
Die Anlage läuft seit Inbetriebnahme störungsfrei.
Gasabwehrgraben
Bei einer routinemäßigen Dichtigkeitsprüfung des Gasversorgungsnetzes durch die Stadtwerke Weiden wurden im näheren Bereich Deponie-Gasaustritte an der Asphaltdecke registriert. Da es sich bei den gemessenen Gasen um von der Deponie migrierendes Deponiegas handelt wurde in einer Sofortmaßnahme ein Gasabwehrgraben ausgehoben.
Im Zuge der Baumaßnahme sollte der bestehende Gasabwehrgraben zu einer Gaswehrdränage ausgebaut werden. Anströmende Gase werden in Passiventgasungsschächten oxidiert.